Die im Jahre 1960 gedrehte Satire "WIR KELLERKINDER" spielt in der konservativen Adenauer-Zeit der 1950-iger Jahre, als in der noch jungen Bundsrepublik Deutschland vielerorts die eigene Nazi-Vergangenheit waehrend der Epoche des so genannten "Dritten Reiches" einfachheitshalber verdraengt oder schlichtweg gar verleugnet wurde. Treffsicher und geistreich attackiert der brillante Kabarettist Wolfgang Neuss diese Haltung, haelt der Gesellschaft den Spiegel vors Gesicht, augenzwinkernd natuerlich, indem er aus der Kellerperspektive in total schraeger Weise die Geschichte eines Deutschen zum Besten gibt, der in drei politischen Systemen zum Scheitern verurteilt war:
Nach Etablierung der Bundesrepublik Deutschland ersucht ein Bundesminister die Wochenschau, Bilder von Hakenkreuz-Schmierereien fuer eine Vortragsreihe zu beschaffen. Da nichts dergleichen in den eigenen Archiven vorhanden ist, werden kurzerhand drei gerade aus der Irrenanstalt entlassene Musiker zur Herstellung der Aufnahmen engagiert. Beim Malen der Hakenkreuze kommt aber ausgerechnet die Polizei dazwischen. Das Trio rettet sich in einen Jazzkeller, der bereits zu Zeiten des Dritten Reiches ein Zufluchtsort war und unter dessen Schutz einer der Maenner, Macke Prinz (Wolfgang Neuss), aus seinem Leben, das er vorwiegend in Kellern verbrachte, zu erzaehlen beginnt...